Dieses Schild hält in Hotels die gröbsten Störungen vor der Tür. Im heimischen Schlafzimmer ist es nicht ganz so einfach. Es geht auch gar nicht um ungebetene Besucher, sondern um die sichtbaren und unsichtbaren Einflüsse, die geeignet sind, eine erholsame Nachtruhe zu verhindern.
Gegen unsichtbare Störer hilt das nicht ...
Der Mensch hat ein feines Gespür für Irritationen. Der eine mehr, der andere weniger. Die wenigsten dieser Störungen gelangen ins Bewusstsein. Aber während wir schlafen, können äußere Einflüsse, so schwach sie auch sind, für eine unruhige Nacht sorgen.
Ungestörter Schlaf ist heute fast schon eine Seltenheit.
Die einzige Möglichkeit, den Einfluss auf Ihre nächtliche Regeneration zu minimieren, ist das kategorische Vermeiden von Störfaktoren. Welche das sind, zeige ich Ihnen im folgenden.
Der Tag-Nacht-Rhythmus wird vom Sonnenlicht bestimmt. Bei schwindendem Tageslicht erhöht unser Körper die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, und morgens, wenn der Melatoninspiegel sinkt, werden wir wach. Leider reagiert unser Organismus auch auf Kunstlicht. Ein unzureichend abgedunkeltes Schlafzimmer bewirkt, dass das Melatonin erst später ausgeschüttet wird. Sogar die Leuchtziffern eines Weckers, eine Kontroll-LED am Fernseher oder ein nachts aufleuchtendes Handy-Display können den Schlaf empfindlich stören. Daher ist eine möglichst vollständige Abdunklung und ein Ausschalten noch so kleiner künstlicher Lichtquellen eine Voraussetzung für guten Schlaf.
Unsere Ohren schlafen nie. Während der Nachtruhe führen selbst geringfügige akustische Reize dazu, dass unser Gehirn – ohne vollständig aufzuwachen – in eine Art Alarmzustand versetzt wird. Wir reagieren unterschiedlich auf Geräusche: Eine Mutter z.B. wird eher beim Weinen eines Kindes reagieren, während manch anderer Mensch sich erst von lautem Straßenlärm gestört fühlt. An Lärm können wir uns nicht gewöhnen, er wirkt unterbewusst immer als Wachmacher. Darum ist es wichtig, die Lage des Schlafzimmers sorgfältig zu planen, tickende Wanduhren oder gluckernde Heizungen zu vermeiden und nächtliche Anrufe zu verhindern.
Jeder Mensch hat seine individuelle Wohlfühltemperatur, gerade beim Schlafen. Je nach persönlichem Kälteempfinden mag es der eine kuschelig warm, während der andere die Kühle liebt. Ideal ist ein Spielraum zwischen 16 und 19 Grad, wärmer sollte es schon wegen einer möglichen Schleimhautaustrocknung und -reizung nicht sein, viel kälter aber auch nicht, weil der Körper dann auf eine Art Notprogramm umschaltet, das uns nicht richtig zur Ruhe kommen lässt. Außerdem droht bei Luftzug die Gefahr von Verspannungen.
Gründliches Lüften vor dem Schlafengehen ist wichtig, um einerseits den Sauerstoffgehalt der Luft zu erhöhen und andererseits eine angenehm kühle Schlaftemperatur herzustellen. Wer nachts gern bei offenem Fenster schläft – gerade im Sommer kann das oft nicht vermieden werden – sollte unbedingt darauf achten, nicht in einer Zugluftschneise zu liegen. Bei einer ausreichenden Zimmergröße (man geht von einem Minimum von ca. 7,5 qm pro Person aus) kann auf Dauerlüften verzichtet werden.
Unser Nervensystem ist hochsensibel und es kommuniziert über elektrische Impulse mit dem Gehirn. Schon feinste Beeinflussungen von außen können Irritationen hervorrufen, die unser Wohlbefinden stören, ganz besonders natürlich beim Schlafen. Waren es vor einigen Jahren noch Wasserleitungen, Radiowellen oder hin und wieder ein Funksignal, so ist unsere Umwelt heute von elektromagnetischen Wellen erfüllt. DECT-Telefone, Smartphones, Bluetooth-Verbindungen, WLAN ... die Reihe lässt sich endlos fortsetzen. Wenn sich viele dieser Einflüsse schon nicht abschalten lassen – wie zum Beispiel die regelmäßigen Signale einer Mobilfunksendeanlage – dann sollte man zumindest darauf achten, sie nicht mit metallenen Vorrichtungen zu streuen oder zu intensivieren. Zu diesen "Verstärkern" zählen übrigens auch Federkernmatratzen. Dass eine solche Menge an leitfähigem Metall in der direkten Schlafumgebung perfekter Erholung entgegen steht, sollte jedem einleuchten.
Viele industriell produzierte Materialien, die sich in unseren Schlafzimmern befinden, dünsten für lange Zeiträume Stoffe aus, die unseren erholsamen Schlaf stören können. Dazu zählen u.a. Wandfarben, Bodenbeläge, Putzmittel und sogar Bettwäsche. Auch wenn es sich um einen ungiftigen Stoff handelt, kann allein schon ein aufdringlicher Geruch uns vom Schlafen abhalten. Achten Sie auf ökologisch unproblematische Stoffe, benutzen Sie lieber natürliche Putz- und Pflegemittel für Ihre Möbel und Bodenbeläge und verzichten Sie auf künstliche Raumdüfte. Körper und Geist werden es Ihnen danken!